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Date of this Version
2004
Publication Source
10 + 5 = Gott: die Macht der Zeichen
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Abstract
Die Gematrie ist ein System zur Ver- und Entschlüsselung von Begriffen und Sinneinheiten, das auf Entsprechungen von Zahlen und Buchstaben gründet. Täuschend simpel, erhält sie ihre Komplexität durch die vielfätigen Berechnungen der Zahlenwerte, etwa indem man Zahlen mit sich selbst multipliziert oder die Buchstaben der Namen von Buchstaben miteinander kombiniert.1 Neben den verschiedenen Berechnungsmethoden tragen jedoch 2 Grundeigenschaften zu ihrer Vielschichtigkeit bei: Zum einen entfaltet die Gematre eine Eigene Interpretationsmacht, zum anderen kann sie durch die wechselseitige Übersetzbarkeit von Buchstaben und Zahlen bestehende Bedeutungen verändern. Der Prozess der Interpretation selbst wandelt auch die Funktion von Buchstaben, indem er sie zu selbstbezüglichen Zeichen werden lässt.
Copyright/Permission Statement
Originally published by Jüsdisches Museum Berlin © 2004.
Recommended Citation
Ben-Amos, D. & Noy, D. (2004). Die Zeichen als Metasprache in der jüdischen Folklore. In Tyradellis, D. & Friedlander, M.S. (Eds.), 10 + 5 = Gott: Die Macht der Zeichen, 17-34. Berlin: Jüdisches Museum Berlin.
Included in
Cultural History Commons, Folklore Commons, History of Religion Commons, Jewish Studies Commons, Language Interpretation and Translation Commons, Near and Middle Eastern Studies Commons
Date Posted: 19 February 2019